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Feuerwehr-Lehrerin" Claudia Eder-Schneider hilft da, wo es Streit und Probleme gibt
Ein offenes Ohr für jeden Kummer

"Feuerwehr-Lehrerin" Claudia Eder-Schneider hilft da, wo es Streit und Probleme gibt

Strafen allein helfen nicht - die Verhaltensänderung bei Schulkindern muss von innen und aus eigener Einsicht ins Fehlverhalten kommen, ist Claudia Eder-Schneider überzeugt. Die Gemeindereferentin arbeitet an der Stresemann-Schule in Kastel. (Foto: hbz/Jörg Henkel / Rhein Main Presse - Rheinland-Pfalz v
om 26.11.2005)

KASTEL Unzählige Menschen leihen freiwillig oder unfreiwillig anderen Menschen ihr Ohr. Entweder weil es der Beruf so mit sich bringt oder aber auch weil sie die guten Seelen an ihrem Platz sind. In unserer Serie nennen wir sie die "heimlichen Seelentröster". Die letzte Folge handelt von Gemeindereferentin Claudia Eder-Schneider.

Seelentröster

Eigentlich gibt die Gemeindereferentin im Schuldienst 26 Stunden in der Woche Religionsunterricht. Doch seit zwei Jahren ist sie sozusagen der "Kummerkasten" der Gustav-Stresemann-Schule. Wenn es
Konflikte in der Klasse gibt, einige Schüler immer wieder stören oder permanent andere Schüler prügeln, dann ist Claudia Eder-Schneider zur Stelle, wenn es gewünscht wird. "Für viele Kinder, die auffällig sind, ist es gut, die Klasse zu verlassen und zur Ruhe zu kommen", schildert die 49-Jährige die Situation. "Manchmal weinen die Schüler nur, und nach und nach fassen sie Vertrauen und erzählen." Oft reicht es, dass sich um diese Kinder mal jemand ganz persönlich eine Zeitlang kümmert. Häufig hat Claudia Eder-Schneider kleine Hilfsmittel parat: "Einem Jungen habe ich ein Band mitgegeben. Jedes Mal, wenn er sich nicht geprügelt hat, soll er einen Knoten in das Band machen - und es wirkt Wunder." Letztlich hat die Religionslehrerin ihm klar gemacht, dass nur er selbst sein Verhalten ändern könne und niemand sonst. Die Lehrer sind zur Zeit voll des Lobes über den Schüler, und das macht ihn wiederum stolz.

Zwei Stunden pro Woche bezahlt die katholische Kirche die Schulpastoral, wie die Arbeit von Claudia Eder-Schneider genannt wird. Die Kirche schult ihre Gemeindereferentin parallel in Fortbildungen und Supervisionen, so dass auch ein Fundament für eine Gesprächsführung vorhanden ist. "Doch vieles bleibt der Intuition überlassen. Das Herz muss am rechten Fleck sitzen", ist sich die Religionslehrerin sicher. Und dann erzählt sie von der "Fenster-Nische Domblick" des Gesprächszimmers in der Schule: "Wir blicken von dort aus auf den Dom. Und den Kinder schildere ich, wie viel Geduld die Domerbauer damals aufbringen mussten, bis diese große Kirche gebaut war", vergleicht Claudia Eder-Schneider die Probleme der Kinder. "Und soviel Geduld musst du jetzt auch aufbringen, bis alles so läuft, wie du es dir vorstellst."

Von Gabi Rückert
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