Suche auf www.schulpastoral.de
Bibliothek auf www.rpi-virtuell.de
rpi-virtuell - Suche

Login
Mitgliedsname:

Passwort:


Password vergessen?
Neu anmelden!
Infothek - Artikel > 3. Projekte > Projekttag Zivilcourage

Projekttag Zivilcourage

Zivilcourage – nur eine Geschmacksfrage?

Beim Schulpastoraltag in Buxheim tritt Wissensvermittlung hinter soziales Lernen zurück Der Schulpastoraltag gehört im Gymnasium Marianum Buxheim zum Schuljahr wie Zeugnisverteilung, Elternsprechtag und Gottesdienste. Seit 20 Jahren wird an diesem Tag bewusst ein Gegenpol zur reinen Wissensvermittlung zugunsten von sozialem Lernen gesetzt. Das Motto lautete in diesem Jahr „Zivilcourage - nur eine Geschmacksfrage?"

Wie geht das bei über 680 Schülern zwischen zehn und 21 Jahren vor sich? Diesmal konnten die Schüler der Mittel- und Oberstufe im Vorfeld zwischen 27 Workshops und Arbeitskreisen zum Thema wählen. Nur zwei Angebote mussten wegen mangelnder Beteiligung ausfallen. Die Unterstufenklassen befassten sich mit ihren Klassenlehrern mit dieser Thematik. Zehn Minuten nach acht Uhr morgens befinden sich die meisten schon in kleineren oder größeren Gruppen mit Referenten irgendwo im Schulareal. Als Verantwortlicher für das Gesamtprojekt klärt in der Eingangshalle Pater Erhard Staufer vor der großen Infotafel letzte Fragen. Neben ihm Pater Konrad Schweiger, der die Frage nach dem Sinn eines solchen Tages so beantwortet: „Die Pädagogik spielt an unserer Schule eine große Rolle. Denn unsere Schule will nicht nur Schule sein. Es wird gegenwärtig deutlich, dass wir in Deutschland zwar zur Toleranz erzogen sind, aber an Zivilcourage mangelt es oft. Allzu oft heißt es: Das geht mich nichts an." Bericht aus einem KZ Pater Staufer erläutert den Sinn des abschließenden gemeinsamen Mittagessens der Schüler und Lehrer mit den Referenten. Vorher finden noch Gottesdienste für die Jüngeren und die Älteren getrennt im großen Theatersaal statt. Das nach Vorschlägen von Lehrern und Schülern von der Fachschaft Religion ausgearbeitete Angebot ist breit. Sehr gefragt ist das Thema „Ich war im KZ aus Liebe zu einem polnischen Zwangsarbeiter". Anna Wrzesinski spricht offen über ihr Leben. In einem anderen Raum wird die Frage erörtert „Was hätte Sophie Scholl uns heute zu sagen?". Mit dem Engagement für die eine Welt durch einen Freiwilligendienst im Ausland befasst sich eine Gruppe mit Pater Bruno Bauer. In Gesprächsform erläutert Direktor Dimmling vom Amtsgericht Memmingen den Rechtextremismus. Deutsche Jugendliche aus Russland, Greenpeace, Mobbing, Aids, Schulsanitätsdienst, Journalismus und Ethik, Streitschlichter an der Schule und weitere Themen werden behandelt. Doch ist nicht nur der Kopf gefragt. In der Turnhalle setzen sich Schüler in Rollstühle und bekommen eine Ahnung von der Lebenswelt Querschnittgelähmter, die ihnen zeigen, wie man sich mit dem Rollstuhl bewegt.

Fotostory

Der neue Kunstlehrer bietet Interessierten die Arbeitsgruppe „Samurai gegen Gewalt" - Aikido mit praktischen Übungen an. Eine weitere Gruppe lässt in der Memminger Fußgängerzone Passanten dazu Stellung nehmen, was ihnen der Begriff Zivilcourage bedeutet. „Zoff auf der Klassenfahrt" wird kurz entschlossen in eine Fotostory umfunktioniert. Andreas Rakos, der profimäßig agierende Theatergruppenleiter der Schule, übt mit einer großen Gruppe bühnenreifes Sprechen ein, während im Foyer Jungen und Mädchen griechische Tänze für das Theaterstück in ihrer 5. Klasse probten. „Ganz gut war's", sagen ein paar Fünftklässler, bevor sie sich übers verdiente Mittagessen hermachen. Sie fertigten aus Zeitungsausschnitten ein Plakat. Und auch die Lehrer und die ohne Honorar mitarbeitenden Fachreferenten sind zufrieden. Schulleiter Michael Heinrich gesteht: „Ich bin froh, dass wir diesen Pastoraltag haben und die Salesianer ihn vorbereiten." (Erika Gäble in Sonntagszeitung, 4.5.2002, S. 17)

 

Gesamtüberblick zum Schulpastoraltag 2002: Zivilcourage – nur eine Geschmacksfrage?

Am 11.4.2002 (Donnerstag nach den Osterferien) fand für die ganze Schulgemeinschaft des Marianums der jährliche Schulpastoral-Projekttag unter diesem Thema statt.

Ablauf:

A) 5.-7. Klasse: Der jeweilige Klassenleiter organisierte diesen Tag (8.15 bis 10.40 Uhr) mit seiner Klasse selbst.

B) 8.-13. Klasse: In klassenübergreifenden Arbeitskreisen Angebote für insgesamt 376 Schüler. Zeitrahmen 8.15 Uhr Beginn in den Arbeitskreisen und Unterstufenklassen 10.40 Abschluss-Gottesdienst der Unterstufe "Der Stein der Waisen - ein Stein fällt vom Herzen" 11.30 Gemeinsames Essen der Unterstufe (Ende Unterstufe 12.10 Uhr) 11.20 Abschluss-Gottesdienst der Mittel- und Oberstufe "Zivilcourage - nur eine Geschmacksfrage?" (mit Impulsen aus den AKs) 12.10 Uhr Mittagessen der Mittel- und Oberstufe (Ende 13.00 Uhr) 13.00 Uhr Angebot Kaffee für alle Referenten, Lehrer und Erzieher Mittel- und Oberstufe: Arbeitskreise /Workshops

Thema Leiter Zielgruppe / Anzahl Teilnehmer 1. Couragierte Jugend im Nationalsozialismus (z. B. die Weiße Rose in Buxheim) - mit Zeitzeugen im Gespräch Fr. Thea Halder, Buxheim P. Siegfried Schäffler SDB 10. – 13. Klasse /max. 12 2. Ich war im KZ aus Liebe zu einem polnischen Zwangsarbeiter Fr. Anna Wrzesinski (aus Wolfertschwenden) Lehrer: H. Weiß 10. – 13. Klasse / max. 30 3. Was Sophie Scholl uns heute zu sagen hätte (Gesprächskreis) H. Mitterer 10. – 13. Klasse /max. 12 4. „Sprungtuch e.V.“ – Hilfe zur Selbsthilfe für Alleinerziehende Mütter und Väter Fr. Elfriede Mack (2. Bürgermeisterin MM) 10. - 13. Klasse /max. 5. Engagement für die Eine Welt – Missionar/in auf Zeit H. Anton Stegmair, Augsburger Diözesanreferent Weltkirche 11. – 13. Klasse 6. by-the-way(.org) – mein Lebensweg oder für was setze ich mein Leben ein P. Claudius Amann SDB (Benediktbeuern) 11. - 13. Klasse / max. 20 7. Freiwillig – sozial – engagiert: (Auslands-)Freiwilligendienst P. Bruno Bauer SDB (Benediktbeuern) 11. und 12. Klasse / max. 20 8. „Rechtsextremismus vor Gericht. Und was sonst?“ (Gespräch: Was bedeutet Rechtsradikalismus? Straftatbestände? Wer sind rechtsextreme Straftäter? Strafen? Was ist [außerhalb des Strafrechts] zu tun?) H. Dimmling (Direktor des Amtsgerichts MM) 8. - 10. Klasse 9. Lesewelten – Zivilcourage, Mobbing, etc. im Jugendbuch (Arbeitskreis und Buchausstellung) Fr. Pagel (Buchhandlung Javurek MM) 8. – 10. Klasse max. 15-20 10. 10 kleine Negerlein ... da waren’s nur noch 1 – und keinen interessiert’s: Aktion für Aids-Waise in Namibia Fr. Roth, Referentin Schulpastoral Augsburg H. Gregor Uhl, Aktion Hoffnung 8. – 10. Klasse max. 15 11. Projekt MIR - Deutsche Jugendliche aus Russland - ihre Situation in Memmingen -ein Problem? Projekt MIR MM 8. – 10. Klasse 12. SMV-Aktion: Interview, etc. in der Fußgängerzone MM Andy Knerr mit SMV 8. – 10. Klasse 13. Streiten mit Klasse – Konstruktive Konfliktlösungen Herr Schneider, Leiter der Jugendbildungsstätte Babenhausen 8. – 10. Klasse / max. 18 14. „Zoff auf der Klassenfahrt“ – Kurz-Theater und Erstellen einer Fotostory Fr. Theimer /Tagesheim Marianum 8. – 10. Klasse /max. 25 15. Pfadfinder – Zivilcourage im Programm Simon Pagani /Pfadfinder Buxheim 8. – 11. Klasse 16. Frieden ist TAT-Sache Jugend 2000 (Fr. Zecha) 8. – 11. Klasse / max. 30 17. „Samurai gegen Gewalt“ – Aikido (mit praktischen Übungen) H. Freund 8. – 10. Klasse /max. 30 18. Positiv Leben – Courage für Aidskranke Claus Pfuff, Aids-Seelsorger der Diözese Augsburg 10. – 13. Klasse max. 30 19. Theaterworkshop Zivilcourage H. Rakos 8. – 11. Klasse 20. Greenpeace - Courage für unsere Lebensbedingungen H. Oliver Rehn, Greenpeace Ulm 8. – 10. Klasse /max. 30 21. Zivilcourage in Betrieb und Schule H. Ettensberger Projektleiter Zivilcourage in Betrieb und Schule (ver.di) 8. 10. Klasse / max. 15 22. Courage für das Leben: Lebensretter /Schulsanitätsdienst /Notfallseelsorge Pfr. Zwinkau / Peter Scholz/ H. Knittel 8. –11. Klasse / max. 12 23. Kollagen zu Zivilcourage in der Schule - Künstlerische Ausdrucksformen H. Wojaczek und H. Boenigk 9. – 10. Klasse /max. 16 24. Streitschlichter an der Schule – von Schülern für Schüler (mit praktischen Übungen) Fr. Schunk 8. – 11. Klasse 25. Spiel und Sport verbindet (im Rollstuhl gemeinsam spielen und Erfahrungen austauschen) Fr. Helene Schindele und Rollstuhlgruppe Buxheim 8. - 10. Klasse max. 12 26. Lügen wie gedruckt!? - "Ethik und Journalismus" H. Arnulf V. Thiemel, Chefredakteur X-Mag 8. – 13. Klasse max. 40 27. Musik einüben für den Gottesdienst Fr. Fischer, H. Eggensberger 8. – 13. Klasse

Aus den einzelnen AKs wurden von Schülern beim Gottesdienst jeweils ein kurzes Statement z.B. als SMS-Botschaft auf Folie mit ein paar Sätzen eingebracht werden. Fotos vom Tag und eine Fotostory zum Thema sind auf www.marianum-buxheim.de zu finden.


Durch den Artikel navigieren
Artikelvorschau Compassion oder wie ich lerne, die Menschen zu lieben Nächster Artikel
Bewertung gesamt: 0
Durchschnitt: 0
Die hier veröffentlichten Artikel und Kommentare stehen uneingeschränkt im alleinigen Verantwortungsbereich des jeweiligen Autors.
Mitglied Diskussion