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Religionsunterricht einmal anders erleben - Projekttage 5.-7. Klassen"Menschen in Not - Begegnung kann verändern!" "Ein Gott und Herr - verschiedene Konfessionen" "Wir besuchen Würzburger Klöster" Bericht von unseren drei Projekttagen an der Hauptschule Im Rahmen einer Sport- und Aktivwoche, die einmal im Jahr an der Gustav-Walle-Hauptschule stattfindet, gestalteten wir (kath. und ev. Religionslehrer) drei Projekttage. Bei der Planung berücksichtigten wir sowohl die Inhalte des Lehrplans als auch die besonderen Gegebenheiten der einzelnen Klassenstufen. Die Klassenlehrer wurden zur Teilnahme an dReligionsunterricht einmal anders erlebenen Aktionen eingeladen. Einige nahmen als Begleitpersonen teil. "Menschen in Not - Begegnung kann verändern!" (Themenbereich 5.6) sollte für die Schüler in den 5. Klassen erfahrbar werden.
Eine 5. Klasse begegnete Schülern mit den verschiedensten Problemen im Körperbehindertenzentrum am Heuchelhof. Der Vormittag war ausgefüllt mit dem Kennenlernen der Schule, Austausch über die verschiedenen Arten der Behinderungen unter denen die Schüler leiden, einer gemeinsamen Unterrichts- und Sportstunde und vor allem durch die persönlichen Begegnung zwischen den Schülern beider Schulen. Die zweite 5. Klasse besuchte eine Klasse in der Mönchbergschule. Hier fand ein Treffen mit Schülern statt, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland sind, und hier auf den Besuch einer Regelschule vorbereitet werden. Begegnung und Kennenlernen geschah durch gegenseitiges Vorstellen der Schüler mit spielerischen und musikalischen Elementen, beim Tee trinken und Essen (wurde von Schülern beider Klassen mitgebracht) und bei einer gemeinsamen Spielstunde in der Turnhalle. Anfängliche Probleme bei der gegenseitigen Kontaktaufnahme wurden durch die vom Klassenlehrer angeleiteten Kommunikations- und Bewegungsspiele überwunden. Beide 5. Klassen wollen auch in Zukunft mit ihren "Begegnungsgruppen" in Kontakt bleiben (Briefwechsel) und gemeinsame Aktionen planen. "Ein Gott und Herr - verschiedene Konfessionen" (Themenbereich 7.6) - diese Thematik den Schülern der 7. Klassen erfahrbar zu machen, war das Ziel eines weiteren Projekttages. Im Mittelpunkt stand für uns die Begegnung mit der je anderen Konfession und mit den geschichtlich geprägten Orten. Wir wählten uns zwei Kirchen in Würzburg aus, die uns von ihrer Gestaltung her "typisch" für die jeweilige Konfession erschienen und räumlich nah beieinander sind: Die kath. Kirche St. Peter und die evangelische Stephanskirche. Die beiden Pfarrer unserer (Schul-)Pfarreien und die Religionslehrer beider Konfessionen waren für die Schüler Ansprechpartner. Die Schüler wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die abwechselnd die eine und dann die andere Kirche besuchten. Dort erkundeten die Schüler in einem Stationsspiel, (von den beiden Pfarrern vorbereitet) die jeweilige Kirche. Erstaunlich war das Interesse und die Ernsthaftigkeit, mit der die Schüler ihre Aufgaben bearbeiteten und auch nach konfessionsbedingten Unterschieden fragten. Die einzelnen Inschriften, Darstellungen, Figuren ja die ganze Ausstattung der beiden Kirchen wurden von den Schülern intensiv betrachtet und immer wieder stellten die Schüler dann eigene Fragen an die Pfarrer oder Religionslehrer. Nach der gemeinsamen Auswertung der Fragebogen trafen sich alle Schüler und Lehrer in einem Raum des evangelischen Dekanats, um mit einem kleinen Imbiss und Getränken den Vormittag abzuschließen. Eine gewisse Skepsis zeigte sich bei uns bei der Vorbereitung dieses Projektes, da unsere Schüler kaum Bezug zum kirchlichen Leben und schon gar nicht zu kirchlichen Gebäuden haben. Im Nachhinein sind wir froh, dieses Wagnis eingegangen zu sein, vor allem auch, weil ein gutes Miteinander zwischen Religionslehrern und Schülern und Pfarrern und Schülern spürbar war; dies ist vor allem auch bedeutsam, weil der kath. Pfarrer nicht mehr in der Hauptschule unterrichtet. Unseren dritten Projekttag unter dem Titel "Wir besuchen Würzburger Klöster" planten wir für die 6. Klassen. (Lehrplan 6.8). Aufgeteilt in 3 Gruppen besuchten wir das Franziskaner-Kloster, die Rita-Schwestern und die Erlöser-Schwestern. Je nach Art und Intention der zuständigen Person, die für den Klosterbesuch die Verantwortung übernommen hatte, wurden ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht: Im Franziskaner-Kloster konnte weniger besichtigt werden, dafür wurde mehr geschichtliche Information gegeben und im Gespräch mit den Patres erhielten die Schüler Informationen über Sinn und Ziel des Klosterlebens. Bei den Rita- und Erlöser-Schwestern lernten die Schüler die Lebens- und Arbeitswelt der Schwestern kennen, konnten die Werkstätten besichtigen und Gespräche mit den dort arbeitenden Schwestern führen. Die Schwestern zeigten sich sehr offen für die Fragen der Schüler. Manche Schwestern freuten sich richtig über die Begegnung mit den jungen Menschen. Die Rita-Schwestern luden die Schüler sogar ein, eine ihrer Wohnungen anzuschauen. Bei den Erlöser-Schwestern hatte Schwester Monika, eine junge Ordensschwester, ein Stationsspiel vorbereitet, das den Schülern den Weg durch die einzelnen Bereiche des Klosters wies und von den Schülern mit Begeisterung bearbeitet wurde. Als der Vormittag mit Getränken, Plätzchen und einer Spielrunde mit Brettspielen gegen 11.30 Uhr wegen des Mittagsgebets der Schwestern beendet wurde, kam von der einen oder anderen Schülerin die Äußerung, vielleicht auch ins Kloster zu gehen. Ordensleben, Kloster - das sind Begriffe, die für unsere Schüler weit weg sind. Viele Schüler wissen weder, wo in Würzburg Klöster sind, noch wie die Menschen dort leben und worin sie den Sinn ihrer Lebensform sehen. Sicher kann im Religionsunterricht anschauliche Information zum Thema gegeben werden, aber eine wirkliche Auseinandersetzung damit ist nur in der Begegnung mit Menschen möglich, die diese Lebensform gewählt haben. Projekttage im Team vorbereiten und durchführen, das bedeutet viel zusätzliche Arbeit. Aber im Nachhinein können wir einstimmig sagen: Es hat sich gelohnt! Begegnung anstoßen, durch Begegnung etwas verändern, kirchliche Einrichtungen kennenlernen und sich damit auseinandersetzen, Kirche erfahrbar machen - diese Projekttage waren zumindest ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieser Ziele, die sicher auch im Sinne eines ganzheitlich ausgerichteten Religionsunterrichts und der Schulpastoral liegen. Die ReligionslehrerInnen der Gustav-Walle-Hauptschule, Würzburg
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