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(juseta.jpg; 7.83 kB) „Alles Schule – oder was?“

Mit Perspektiven einer kirchlichen Jugendarbeit
in Zeiten des achtstufigen Gymnasiums und der Ganz- tagsbetreuung haben sich rund 130 kirchliche Mitar- beiter aus Schule und Jugendarbeit bei der Jugend- seelsorgetagung 2005 beschäftigt. Die Auswirkungen sowohl auf Schule als auch auf die Jugendarbeit sind auf den ersten Blick dramatisch: Etwa beschränkte Zeit für ehrenamtliches Engagement.




„Alles Schule – oder was?“
Jugendseelsorgetagung beschäftigt sich mit Zukunftsperspektiven

Volkersberg (POW) Mit Perspektiven einer kirchlichen Jugendarbeit in Zeiten des achtstufigen Gymnasiums und der Ganztagsbetreuung haben sich rund 130 kirchliche Mitarbeiter aus Schule und Jugendarbeit bei der Jugendseelsorgetagung 2005 beschäftigt. Die Auswirkungen sowohl auf Schule als auch auf die Jugendarbeit sind auf den ersten Blick dramatisch: Wie soll das Mehr an Präsenz an der Schule durch die bestehende Anzahl an Lehrkräften gemeistert werden? Nachmittagsunterricht und -angebote grenzen die freie Zeit Jugendlicher erheblich ein. Für ihr Engagement in der Jugendarbeit bleiben lediglich der Freitagabend oder der Samstag, die jedoch auch durch Sporttraining oder andere Freizeitbeschäftigungen besetzt werden.

Aus dieser Not sind neue Ideen erwachsen. Beate Thalheimer, Religionspädagogin in Tübingen, stellte in ihrem Einführungsreferat die Veränderungen an der Schule durch neue Bildungspläne und Ganztagskonzepte dar. Sie stellte fest, dass Schule und Jugendarbeit sich im Blick auf die Bildungsaufgabe immer mehr anglichen. „Weshalb also getrennte Wege gehen, anstatt gemeinsam zum Wohl der Kinder und Jugendlichen zu kooperieren?“

In einem Podiumsgespräch mit Elisabeth Maurer, Mitarbeiterin im Schüler-Café am Schulzentrum in Haßfurt, sowie Andreas Keim, Koordinator für Ganztagsangebote für Gymnasien in Unterfranken, wurde das Thema sehr konkret: Welche Fördermöglichkeiten gibt es, wo liegen in der Praxis Fallen bei einer Kooperation? Wie können unterschiedliche Ziele zusammengebracht werden? „Schule soll mehr und mehr Lebensraum werden und davon wegkommen, dass Schule ‚Aus - nichts wie raus’ bedeutet“, sagte Keim. Bei allen Unterschiedlichkeiten bleibe die Aufforderung: „Mut und Neugierde sind der Anfang jeder Zusammenarbeit!“

Das bestätigten auch die Leiter der elf Kooperationsprojekte, die präsentiert wurden. Die Projekte zeigen, dass bereits viele diesen Mut bewiesen haben und zum Großteil über positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit berichten können: die Landesarbeitsgemeinschaft der Schülerverbände, die unter anderem Tutorenschulungen an Schulen anbieten, das Schüler-Café am Schulzentrum Haßfurt, der Stadtjugendring Aschaffenburg mit einem Radioprojekt, die seit vielen Jahren bestehende Hausaufgabenbetreuung im Freizeitheim Schweinfurt, die Regionalstelle Miltenberg mit einer Ausbildung für Streitschlichter, das Aidszentrum Unterfranken, das im Schulunterricht aktiv Präventionsarbeit leistet, Jugendverbände, die Gruppenleiter an Schulen ausbilden, um diese für die Durchführung von Gruppenstunden zu qualifizieren, sowie Jugendkreuzwege und schulpastorale Angebote in allen Variationen.

Bewährt hat sich auch das Projekt „Girl Scouts at School – Leben und Lernen mit allen Sinnen“, durchgeführt von der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) in der Region Aschaffenburg. Seit Januar 2004 engagiert sich der Verband mit dem Ziel, die Mädchenarbeit der PSG inhaltlich, strukturell und räumlich in verschiedenen Schulen zu verankern. Die Schulbildung soll so um die ganzheitliche Bildungsarbeit der PSG – Berücksichtigung von Körper, Geist und Seele – ergänzt werden.

Dass die Anregungen der von Kirchlicher Jugendarbeit (kja) und Schulreferat der Diözese Würzburg organisierten Veranstaltung auf fruchtbaren Boden fielen, zeigte die Resonanz: Zahlreiche Teilnehmer plädierten dafür, das Thema im kommenden Jahr fortzuführen.

(4905/1612)

Veröffentlicht: 08.12.2005 pow@bistum-wuerzburg.de

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