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Ganztagsschule und Gemeindearbeit
Während Schulentwickler über die Vorzüge bzw. die Notwendigkeit von Ganztagesschulen diskutieren, wird den Jugendarbeitern und Gemeindepädagogen angst und bang: Wann können dann noch außerschulische Bildungsangebote auf Gemeindeebene stattfinden?
Die jüngste Äußerung der Evangelischen Kirchen von Kurhessen-Waldeck zur Ganztagsschule (2005) will es "Beitrag zur Bezeugung des Evangeliums" sein. Das Plädoyer dieser Position für die Ganztagsschule gründet sich vor allem auf der "veränderte(n) Lebens- und Schulwirklichkeit von Kindern und Jugendlichen heute" und stellt dazu fest: "Schule ist für Kinder und Jugendliche nicht nur ein Ort des Lernens und Arbeitens, sondern ein Lebensraum, in dem sie viele Stunden ihres Lebens verbringen. Die Ausdehnung der Schulzeit führt dazu, dass Jungsein heute in erster Linie ‚Schülersein‘ bedeutet. ... Die Schule von morgen wird sich noch viel stärker als bisher über die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen hinaus an neuen Aufgaben orientieren müssen ... Mit der Einführung der Ganztagsschule werden sich auch traditionelle kirchliche Arbeitsfelder spürbar verändern (Konfirmandenunterricht, Jugendarbeit)." (S. 10) Wie diese Veränderungen aussehen werden, wird wohl jeweils nur vor Ort entschieden werden können. Die Verlautbarung der EKD-Kammer für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend "Ganztagsschule - in guter Form" (2004) stellt zunächst auch nur fest: "Das Angebot der Ganztagsschule kann zu zeitlichen Konflikten mit dem Konfirmandenunterricht führen, der in der Regel an einem Nachmittag in der Woche stattfindet." Aber die Autoren wenden sich deutlich gegen die hin und wieder diskutierte Integration der Konfirmandenarbeit in die freiwilligen Betreuungsangebote an der Schule: "Eine Einbindung der Konfirmandenarbeit in die Ganztagsschule als außerunterrichtliches Angebot ist nicht ohne weiteres möglich und wird weithin abgelehnt. Die Konfirmandenarbeit integriert Jugendliche aus allen Schularten und orientiert sich an einer bestimmten Kirchengemeinde. Sie muss darum eigenständig bleiben und allein von der Kirche verantwortet werden. Abhängig von der jeweiligen Regelung zwischen den Landeskirchen und den Bundesländern ist eine Lösung zu suchen, die den betroffenen Schülerinnen und Schülern ohne Benachteiligungen und Konflikte eine Teilnahme am Konfirmandenunterricht ermöglicht (z. B. durch Freistellung)." (S. 9) Da allerdings der wöchentliche Konfirmandenunterricht ohnehin nicht das Optimum an didaktischen Möglichkeiten darstellt, wird in Zukunft wohl noch intensiver an Konzeptionen gearbeitet werden müssen, die die ganze Bandbreite möglicher Organisationsformen ausnutzt. Ekkehard Langbein, Referent für Konfirmandenarbeit am PTI Hamburg hat dazu auf der Homepage seines Instituts (unter "Veröffentlichungen/Downloads) "Hinweise zur Organisations der Konfirmandenarbeit unter den Bedingungen der Ganztagsschule" angeboten.
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